Futterstoff – ein Stoff, den man nicht nur für die Herstellung von Innenfuttern verwenden kann!
Was ist Futterstoff?
Als Futterstoffe bezeichnet man die innere Stoffschicht von Bekleidungsstücken. Futterstoffe werden in der Regel als Meterware verkauft. Das Innenfutter wird sozusagen auf den Oberstoff gedoppelt. Das heißt, außen sieht man den eigentlichen Hauptstoff, aus dem das Kleidungsstück genäht ist. Innen liegt dann der Futterstoff. Das Kleidungsstück wird quasi zweimal genäht. Einmal aus dem Oberstoff und ein zweites Mal aus dem Futterstoff. Dann werden die beiden Stofflagen links auf links gelegt und entweder mit der Hand oder maschinell miteinander verbunden. Hierbei wird immer der Futterstoff auf den Oberstoff genäht, nicht andersrum. Im Altdeutschen wurden Futterstoffe auch als Futteral oder Unterfutter bezeichnet. Man kann auch sagen, dass das Innenfutter eines Kleidungsstückes eine schützende Hülle oder Überzug für den Oberstoff ist.
Welchen Futterstoff kann ich bei Unistoffe.com kaufen?
Bei Unistoffe.com kann man Futterstoffe in vielen, verschieden Farben kaufen. Unsere Farbpalette ist umfangreich. Bei uns werden Sie bestimmt das passende Innenfutter für Ihr Kleidungsstück finden.
Die Futterstoffe von Unistoffe sind aus 100 Prozent Polyester gefertigt. Sie liegen 150 Zentimeter breit. Dieser Stoff ist als Meterware erhältlich. Futterstoffe von Unistoffe.com sind sehr leicht. Sie wiegen nur 65 Gramm auf den Quadratmeter gerechnet. Sie fallen weich und fließend. Der Stoff schimmert und glänzt wie Seide und sieht dadurch besonders edel aus.
Was ist Polyester?
Polyesterfasern sind künstlich hergestellte Fasern. Sie werden im sogenannten Schmelzspinnverfahren gefertigt. Polyester wird durch Polykondensation oder Polymerisation aus Carbonsäure gewonnen. Nach diesem Syntheseverfahren wird das gewonnene Material in einem chemischen Verfahren weiter verarbeitet. Um Polyesterfasern zu gewinnen wird die Masse geschmolzen oder durch Düsen gepresst. Manchmal wird das Polyester auch noch gestreckt und zurecht geschnitten. So werden die Fäden und Fasern hergestellt, die später für die Weiterverarbeitung zu einem Stoff genutzt werden können.
Polyesterfasern bilden die größte Gruppe der Chemiefasern. Kleidung aus diesen künstlich hergestellten Fasern wurden 1951 zum ersten Mal auf dem amerikanischen Markt vorgestellt. Der Hersteller bewarb seine Kleidungsstücke damals als extrem strapazierfähig. Man könne Kleidung aus Polyester bis zu 68 Tage lang tragen. Auch nach mehr als zwei Monaten müsse man diese Faser nicht bügeln. Das Kleidungsstück sähe auch nach langem Tragen nicht verknittert aus. An diesem Verkaufsargument ist mit Sicherheit etwas Wahres dran. Stoff, der aus Polyesterfasern gefertigt wurde, braucht man wirklich nicht bügeln, da er nicht zu Knittern neigt. Ob man den Stoff nach monatelangem Dauertragen nicht Waschen braucht oder besser möchte, steht auf einem anderen Blatt geschrieben…
Welche Eigenschaften hat Polyester?
Polyesterfasern sind sehr strapazierfähig und reißfest. Man kann Stoff aus Polyesterfasern einer extrem hohen Reibung aussetzen, ohne dass der Stoff darunter leidet. Das macht Polyester zu einer optimalen Faser für Futterstoffe. Futterstoffe müssen nämlich strapazierfähig sein, da sie den Oberstoff vor Reibung und Abnutzung schützen sollen. Generell kann man sagen, dass die Polyesterfaser fünf bis acht Mal strapazierfähig als eine Baumwollfaser ist.
Polyesterfasern sind thermofixiert. Das heißt, sie knittern nicht und laufen auch bei Hitzeeinwirkung nicht ein. Wenn man Stoff aus Polyester wäscht und schleudert, verfilzen Polyesterfasern nicht. Wolle würde zum Beispiel durch das Zusammenspiel von Feuchtigkeit, Wärme und Bewegung extrem schnell verfilzen. Polyesterfasern sind absolut langlebig und nicht anfällig für Schimmelbildung. Außerdem können Stoffe aus Polyester direkte Sonnenstrahlung sehr gut vertragen. Motten mögen diese Faser nicht. Sie müssen also keine Angst haben, dass ihr Futterstoff aus Polyester plötzlich Löcher durch Mottenfraß bekommt. Polyesterfasern sind sowohl im nassen, als auch im trockenen Zustand gleichermaßen strapazierfähig. Polyesterstoff nehmen Feuchtigkeit nicht oder nur gering auf. Polyesterstoffe trocknen sehr schnell.
Polyesterstoffe muss man eigentlich nicht bügeln. Durch die thermoplastische Eigenschaft kann man jedoch Falten dauerhaft einbügeln, so dass sie auch nach dem Waschgang noch im Stoff zu sehen sind. Bügeln kann man diesen Stoff auf der zweiten Stufe des Bügeleisens. Waschbar sind die Stoffe bei 30 Grad in der Waschmaschine.
Warum füttert man Kleidungsstücke?
Es gibt einige Gründe, warum man Futterstoff kaufen sollte. Zum einen kann man ein Futter nähen, um unschöne Nahtzugaben im Inneren des Kleidungsstückes zu verdecken. Offen liegende Nahtzugaben sehen meistens nicht schön aus. Egal wie sauber man arbeitet. Hinzu kommt, dass man durch das Futter die Nahtzugaben viel weniger auf der Haut spürt. Zum anderen lässt ein Innenfutter das Kleidungsstück viel besser am Körper gleiten. Der Stoff wird verstärkt und das Kleidungsstück staut sich bei Bewegungen nicht am Körper. Zum Beispiel kann man das Hochrutschen des Rockes oder einer Jacke durch das Herstellen eines Innenfutters vermeiden.
Kleidungsstücke, die gefüttert sind, speichern viel besser Wärme. Einen leichten Oberstoff können Sie so durchaus für das Herstellen einer Jacke verwenden. Wenn Sie diesen Stoff mit einem Futterstoff kombinieren, wird die Jacke nicht nur schön aussehen, sondern Sie auch wunderbar wärmen.
Generell kann man sagen, dass Futterstoff immer zum Oberstoff passen sollte. Haben Sie zum Beispiel ein Kleidungsstück mit Stretchanteil genäht, sollte das Innenfutter auch elastisch sein. Ansonsten hebt sich die elastische Eigenschaft des Oberstoffes durch das Innenfutter auf. Wenn Sie einen dünnen Oberstoff verwendet haben, sollte auch der Futterstoff dünn sein. Bei dicken Jacken oder Mänteln sollte man lieber zu einem dickeren Futterstoff greifen. Falls Sie den Mantel über einem Kleid tragen möchten, ist der Abrieb natürlich viel kleiner, verglichen mit einem Mantel, der über einem Blazer mit hervorstehenden Knöpfen getragen wird. Die Knöpfe des Blazers werden auf jeden Fall direkt mit dem Futterstoff in Kontakt kommen. Bei jeder Bewegung kann es dann zu Reibungen kommen. Daher sollte der Futterstoff strapazierfähig und etwas dicker sein. Futterstoff aus Polyester bringt diese Eigenschaften mit.
Oft werden Futterstoffe farblich passend zum Oberstoff ausgesucht. Aber Sie können mit einem Futterstoff auch Akzente setzen. Stellen Sie sich einmal einen schwarzen Blazer vor, der mit einem pinken Futterstoff gefüttert ist. Ab und zu blitzt das pinke Futter durch. Dazu können Sie wunderbar eine schwarze Stoffhose tragen. Kette und Schuhe können Sie auf das pinke Innenfutter abstimmen. Und schon haben Sie ein schlichtes, elegantes Outfit, bestehend aus Blazer und Hose mit pinken Accessoires und dem Innenfutter als absoluter Eyecatcher.
Wann sollte ich Futterstoff verwenden?
Abendkleider und festliche Kleidung werden eigentlich immer gefüttert. Das Innenfutter lässt das Kleid viel schöner und weicher fallen. Futterstoffe eignen sich für Innenfutter von Jacken, Mänteln, Röcken, Kleidern und Hosen. Aber auch Taschenbeutel von Jacken- oder Hosentaschen kann man aus Futterstoff herstellen. Man kann einen durchsichtigen Stoff natürlich auch durch ein Innenfutter blickdichter machen. Sie können zwar immer noch durch den transparenten Oberstoff hindurchgucken. Der Blick auf nackte Haut ist aber durch das Innenfutter versperrt.
Kann ich aus Futterstoff auch etwas anderes als Innenfutter nähen?
Wenn man möchte, dass der Oberstoff nicht zusätzlich verstärkt wird, kann man natürlich auch nur die Nahtzugaben, von zum Beispiel einer Jacke, einfassen. Das sieht ordentlich aus und man kann durch das Einfassen mit Futterstoff tolle, farbliche Effekte erzielen. Rocksäume, Belege, Hals- oder Armausschnitte werden auch gerne mit Futterstoff eingefasst.
Um Stoffkanten einzufassen, schneidet man aus dem Futterstoff möglichst lange Schrägstreifen zu. Dazu legt man den Futterstoff im rechten Winkel rechts auf rechts aufeinander. Dann schneidet man entlang der Faltkante. Die Schnittkante muss also im rechten Winkel zum Stoffrand verlaufen. Noch einmal anders ausgedrückt, Schrägstreifen werden im rechten Winkel zum Fadenlauf zugeschnitten. Dadurch sind die Streifen extrem dehnbar und legen sich wunderbar um die Stoffkanten, die eingefasst werden sollen. Wenn man den Schrägstreifen nicht exakt im rechten Winkel zum Fadenlauf zuschneidet, wird man das später beim Einfassen sehen. Dann legt sich der Schrägstreifen zwar um die Stoffkante, wird aber unschöne Querfalten werfen.
Als Faustregel gilt, dass die Schrägstreifen etwas länger als die gesamte Stoffkante, die man einfassen möchte, zugeschnitten werden sollten. Ist das der Fall, braucht man die Schrägstreifen nicht zu verlängern. Falls der Schrägstreifen jedoch zu kurz ist, näht man die einzelnen Schrägstreifen aneinander, bis man die gewünschte Länge erreicht hat. Die Schrägstreifen muss man unbedingt auch im rechten Winkel aneinander nähen. Am besten schneiden Sie hierfür die Enden des Streifens auch im rechten Winkel ab und legen die beiden Schnittkanten so aufeinander, dass die beiden Schrägstreifen auch wieder einen rechten Winkel ergeben. Wenn man das nicht macht, hebt sich die elastische Eigenschaft des Schrägstreifens auf. Klinkt kompliziert? Ist es aber gar nicht. Probieren Sie es einfach mal aus. Sie werden sehen, dass das super einfach geht!
Bevor man die Stoffkante mit einem Schrägstreifen einfasst, bügelt man den Schrägstreifen unter leichtem Ziehen. So wird die Elastizität des Streifens etwas verringert und man kann den Schrägstreifen später besser um die Nahtkante legen.
Wenn die Schrägstreifen vorbereitet sind, legt man den Streifen auf die rechte Stoffseite der zu einfassenden Kante, so dass die beiden Stoffkanten bündig abschließen. Dann steppt man die zwei Stofflagen füßchenbreit aufeinander. Nach dem Steppen bügelt man den Streifen nach oben, so dass eine glatte Fläche aus Stoff und Futterstoff entsteht.
Dann legt man den Schrägstreifen um die Stoffkante, so dass die offene Seite des Schrägstreifens auf der linken Seite des Stoffes liegt. Man sieht also von rechts keine offene Kante des Schrägstreifens mehr. Man kann den Schrägstreifen entweder blind von rechts annähen, indem man nochmal durch die vorher erstellte Naht steppt. Wenn man nicht möchte, dass die Kante des Schrägstreifens offen auf der linken Seite des Stoffes zu sehen ist, kann man den Schrägstreifen auch einschlagen und von Hand annähen. Dieses Verfahren wird oft in der Haute Couture angewendet.
Hier nochmal die wichtigsten Fakten zu Futterstoff zusammengefasst:
Bevor Sie Futterstoffe kaufen, sollten Sie sich überlegen, welche Funktionen das Innenfutter haben soll. Für Kleider, die Sie oft tragen werden, sollten Sie einen dickeren Futterstoff wählen. Die Farbe des Futterstoffes ist abhängig vom Oberstoff und ob das Futter ein schmückendes Detail sein soll. Sie sehen, Futterstoffe sollten gut gewählt sein! Bei Unistoffe.com sind Sie hierfür mit Sicherheit an der richtigen Adresse!
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